Südafrika- Kapstadt und die Garden Route

Donnerstag, 21. November 2019 | Selin Höfle

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Anfang Oktober flogen wir für zweieinhalb Wochen nach Südafrika. Von Frankfurt ging es über Dubai nach Kapstadt wo wir eine Woche in einem Airbnb in Sea Point verbracht haben. In diesem Blogpost erzähle ich euch was ihr euch in und um Kapstadt anschauen solltet und was wir auf der Garden Route so erlebt haben. Am Ende werde ich noch auf allgemeine Tipps und Sicherheitsaspekte eingehen.

Kapstadt und Umgebung


Was ihr in Kapstadt außer bummeln an der Waterfront und chillen in Camps Bay unbedingt machen solltet:


Eine Wanderung auf den Tafelberg 

Wir haben uns den Platteklipp George Wanderweg ausgesucht um den Tafelberg zu besteigen. Der Weg beginnt ca 1 km nach der Talstation der Seilbahn und führt in knappen zwei Stunden über viele Steinstufen nach oben. Da man recht viel Steigung in kurzer Zeit bewältigt, ist der Weg etwas anstrengend aber gut zu gehen und bietet schöne Ausblicke. Am besten sollte man das Wetter im Blick halten und genügend Zeit für den Abstieg einplanen. Wir sind mit der Seilbahn runter gefahren aber bei starkem Wind fährt die nicht und man muss zu Fuß den Berg runter.


Den Lion's Head zum Sonnenaufgang besteigen


Diese Wanderung solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Wir haben uns zwar fast in die Hosen gemacht, im Dunkeln auf den Lion's Head zu wandern, aber der Sonnenaufgang und der Blick über Kapstadt lohnt sich. Der Startpunkt ist in der Signal Hill Road. Ihr erkennt ihn an dem roten Auto, an dem ihr tagsüber Kaffee kaufen könnt. Von da solltet ihr ca eine Stunde einplanen, um vor Sonnenaufgang oben zu sein. Man muss einige Stellen klettern, es gibt aber auch einen alternativen Weg wenn ihr euch das nicht zutraut. Die Wanderung am besten in einer Gruppe unternehmen und nicht allein laufen. Eine Stirnlampe ist von Vorteil.



Sonnenuntergang auf dem Signal Hill


Da könnt ihr easy mit dem Mietwagen hinfahren oder euch von einem Uber fahren lassen. Aber denkt dran dass ihr eine Simkarte braucht um auch unterwegs ein Uber rufen zu können und dass es auf dem Signal Hill tatsächlich sehr schlechten Handyempfang hat und es etwas dauert ein Uber zu bekommen.

Der Sonnenuntergang ist aber wunderschön und man hat einen tollen Blick über der Kapstadt, den Lionshead, den Tafelberg und die 12 Apostel.


Schnorcheln mit Robben in Hout Bay


Ca 20 Minuten von Kapstadt entfernt kann man vor Duikers Island mit Robben im Meer schnorcheln. Wir haben das über den Anbieter „Animal Ocean“ gebucht. Das Wasser ist super kalt, aber man bekommt dicke Neoprenanzüge und kann eine Stunde mit den Robben im Wasser sein. Auf Duikers Island leben 5000-8000 Tiere und sie sind total neugierig und interessiert.


Bay Harbour Market


Ebenfalls in Hout Bay findet Freitag bis Sonntag der Bay Harbour Market statt, auf dem ihr Kunst kaufen und lecker essen könnt.


Kap der guten Hoffnung und Cape Penisula National Park


Etwa eine Stunde von Kapstadt entfernt liegt das Kap der guten Hoffnung. Man kann dort vom Cape Point unterhalb des Leuchtturms eine zweistündige Wanderung zum „Cape of Good Hope“ Schild und wieder zurück machen. Der Weg führ direkt an der Küste entlang und lohnt sich sehr. Im Cape Penisula National Park könnt ihr außerdem wilde Paviane und Strauße sehen.


Boulders Beach


Die Pinguin Kolonie von Boulders Beach ist ja mittlerweile überall bekannt. Es gibt die Plattform, von der aus  ihr die große Kolonie beobachten könnt und einen kleinen Strand Abschnitt, an dem ihr auch einzelne Pinguine sehen könnt. Rund um die Kolonie sitzen aber wirklich überall Pinguine im Gebüsch und auf dem Weg. Die Plattform und der Strand kosten Eintritt, ihr könnt aber mit einem Ticket beides besuchen. Wir waren nachmittags nach 16 Uhr dort, da sind die meisten Tagestouren schon durch und die Pinguine kommen vom Jagen im Meer zurück an den Strand.


Botanischer Garten Kirstenbosch


Der Botanische Garten von Kapstadt liegt am Fuße des Tafelbergs und beheimatet auf 36 Hektar über 7000 Pflanzenarten der Kapregion. Dort könnt ihr wunderschöne Proteas und Palmfarne sehen und über den Canopy Walkway, eine Art Baumwipfelpfad, schlendern. 


Chapman's Peak Drive


Die wohl schönste Küstenstraße der Welt zwischen Hout Bay und Noordhoek mit spektakulärer Aussicht. Es gibt mehrere Aussichtsplattformen auf ca neun Kilometern. Die Straße kostet umgrechnet drei bis vier Euro Maut pro Strecke. Wir sind den Chapman's Peak Drive vier mal gefahren, weil wir die Landschaft so unglaublich toll fanden.


Hermanus


Hermanus ist ein kleines Städtchen, dass etwa 2 Stunden von Kapstadt entfernt liegt. Von Juli bis Oktober kann man hier Glattwale und Buckelwale antreffen. Wenn man Glück hat, kann man die Tiere von den steilen Klippen aus beobachten. Ich empfehle euch den Cliff Path zu laufen, von dort hat man einen tollen Blick übers Meer und sieht vielleicht den ein oder anderen Wal aus dem Wasser springen. Wir haben uns von Hermanus mehr erhofft aber vielleicht hatten wir auch einfach nur Pech ;)


Babylonstoren


Dieses Weingut liegt in den Cape Winelands, dem Weinanbaugebiet Südafrikas. Die Landschaft sieht ein wenig aus wie in Südfrankreich. Es gibt grüne Hügel, Berge und Täler. Auf dem Weingut Babylonstoren kann man ein Weintasting machen, den fantastischen Garten mit allerlei Pflanzen bestaunen und danach gemütlich etwas essen gehen. Mein Highlight war der große Kakteengarten und das wunderschöne, alte Gewächshaus auf dem Gelände.




Die Garden Route


Nachdem wir eine Woche in Kapstadt verbracht hatten, machten wir uns zusammen mit einer Gruppe auf den Weg, um die Garden Route zu erkunden. Diese Rundreise haben wir bei Backpackerpack gebucht, eine Reiseagentur die Backpacking Trips in mehreren Ländern anbietet. Der Transfer, die Unterkünfte, Frühstück und Abendessen waren im Reisepreis enthalten. Teilweise waren auch die Aktivitäten inbegriffen oder konnten auf eigene Kosten hinzugebucht werden. Wir konnten den Trip wirklich individuell gestalten und auch mal Aktivitäten weg lassen, wenn wir darauf keine Lust hatten. 

Die Unterbringung erfolgt in Mehrbettzimmern, man kann aber so wie wir, auch ein Doppelzimmer buchen. Wir hatten einen einheimischen Guide dabei, der in der Region aufgewachsen ist und die besten Orte und Geschichten kennt. Die Gruppe war nicht zu groß und bestand insgesamt aus 13 Leuten. Die genaue Route und mehr Infos zum Trip findet ihr HIER


Die Garden Route erstreckt sich von Port Elizabeth bis Mossel Bay und ist für grüne Wälder, hohe Berge und wunderschöne Küsten bekannt. Ich berichte euch in diesem Abschnitt von unseren Highlights und Aktivitäten auf der Strecke von Kapstadt über Mossel Bay, Wilderness, Sedgefield und Plettenberg Bay.


Cape Canopy Tours


Ziplining in den Hottentots Holland Mountains. Auf elf Ziplines geht es über Schluchten von Plattform zu Plattform. Die längste Zipline ist ganze 330 Meter lang. Es hat total Spaß gemacht und die Natur in den Bergen ist wunderschön. Nur machen wenn man schwindelfrei ist! Die Tour dauert ca vier Stunden und sie war im Programm von Backpackerpack enthalten.


St. Blaize Trail - Mossel Bay


Dieser Wanderweg führt von Mosselbay aus über die Klippen. Von hier habt ihr eine tolle Aussicht über die Bucht und könnt mit etwas Glück Delfine sehen. In Mossel Bay gibt es außerdem eine große Population von weißen Haien. Wir haben allerdings auf das Käfigtauchen verzichtet.


Indalu Game Reserve


In diesem privaten Reservat in der Nähe von Mossel Bay hat man die Möglichkeit mit Elefanten spazieren zu gehen. Die Tiere leben dort auf einer riesigen Fläche und werden nicht angekettet oder geschlagen. Es war eine unglaubliche Erfahrung, einem afrikanischen Elefanten so nah zu sein. Das Reservat wird von einem sympatischen Ehepaar geführt und beheimatet außerdem noch Antilopen, Giraffen, Nashörner und Zebras. Den Besuch hier haben wir uns selbst organisiert und war nicht Teil des Backpackerpack Programms.



Botlierskop Private Game Reserve


Hier haben wir mit unserer Backpackerpack Reisegruppe eine dreistündige Safari gemacht. Wenn man wenig Zeit hat, kann man in diesem Reservat sehr viele Tiere in kurzer Zeit sehen. Es gibt verschiedene Antilopen, Nashörner, Zebras, Büffel, Elefanten, Giraffen und Löwen. 



Plettenberg Bay und Umgebung

In der Nähe von Plettenberg Bay liegt Nature's Valley. Von dort aus sind wir den Salt River Trail gelaufen, der zu einem einsamen Strand führt. Teilweise führt die Wanderung über Klippen. Sollte man keinen Guide dabei haben, würde ich empfehlen den Weg durch den Wald wieder zurückzugehen. 

Übernachtet haben wir hier in der Wild Spirit Lodge, einem Hostel mitten im Wald in der Nähe von Plettenberg Bay. Das war auf jeden Fall eine coole Erfahrung mitten in der Natur zu übernachten. Man kann dort sogar in Zelten schlafen. In der Nähe kann man geführte Ausritte machen oder den Tsitsikamma Nationalpark besuchen.


Knysna und Sedgefield


In Knysna haben wir eine Whale Watching Tour gemacht. „Ocean Odyseey“ bietet Touren in einem kleinen Boot an. Vor der Küste gibt es nahezu keinen anderen Bootsverkehr, die Wale werden nicht gestört. Der Seegang ist allerdings wirklich heftig. Die Tour wurde bei uns zwei mal aufgrund der Wellen abgesagt, man sollte also flexibel sein. Wir hatten Glück und haben einen Brydewal ganz nah am Boot beobachten können.


In Sedgefield kann man einen wunderbaren Sonnenuntergang sehen. Wir haben dort in der Afrovibe Beach Lodge übernachtet, die nur wenige Meter vom Strand entfernt ist.


Wilderness


In Wilderness haben wir eine Kanufahrt auf einem Fluss im Wilderness Nationalpark gemacht. Danach ging es noch eine gute halbe Stunde durch den Wald, bis wir einen Wasserfall erreichten. Die Kanus kann man bei Eden Adventures ausleihen.

Unsere Tour führte uns über die Wüstenstraße Route 62 wieder zurück nach Kapstadt. Diese Straße solltet ihr unbedingt fahren, die Landschaft ist wunderschön und zeigt euch, wie abwechslungsreich Südafrika ist.



Sicherheit in Südafrika


Ich hatte mir im Vorfeld wirklich viele Gedanken gemacht, da man ja so einige Geschichten über die Kriminalität dort hört. Es stimmt, die Kriminalität ist da. Täglich gibt es fast 60 Morde in Südafrika und die Armut in den Townships ist erschreckend. Mich hat dieser Kontrast zwischen Arm und Reich sehr traurig gemacht. Einerseits sieht man die schicken Villen und Häuser in Camps Bay und Sea Point, andererseits leben bis zu sieben Personen in einer winzigen Wellblechhütte mit Dixi Klo.

Dieser Unterscheid in der Gesellschaft führt zu Unzufriedenheit und Kriminalität, zumal die Arbeitslosigkeit in den Townships auch bei ca 60% liegt und Banden dort ihr Unwesen treiben.

In den touristischen Gebieten und in den schicken Stadtrandlagen, ist man als Tourist relativ sicher. Es gibt private Sicherheitsdienste und jedes Haus verfügt über eine Alarmanlage und einen hohen Zaun. Natürlich sollte man auf der Straße immer wachsam sein, Wertsachen nah am Körper tragen und am besten in Gruppen unterwegs sein. Wir haben uns zu viert auch auf den Wanderungen immer sicher gefühlt.


Abends sollte man Autofahrten in abgelegenen Gebieten meiden. In der Stadt kann man sich gut mit Uber fortbewegen. Ich würde auch von nächtlichen Spaziergängen eher abraten. Wir haben uns Störsender für den Geldbeutel geholt, da gerne Kredikartendaten mit Lesegeräten kopiert werden. Beim Geldabheben immer Automaten in Gebäuden wie Einkaufszentren oder Banken wählen, da Automaten auf der Straße oft manipuliert sind.


Man sollte sich aber wirklich nicht verrückt machen. Solange man sich an den richtigen Orten aufhält und nicht allein nachts in einer dunklen Seitenstraße unterwegs ist, passiert eigentlich nichts. Uns ist zumindest überhaupt nichts Negatives passiert.


Sonstige Informationen


-Beste Lage für Unterkünfte in Kapstadt: Sea Point, Green Point, Camps Bay, evtl City Bowl (Hostel)

-Über Airbnb findet man günstige und schöne Unterkünfte in den Vororten. Wir hatten eine drei Zimmer Wohnung in Sea Point für nicht mal 400€ pro Woche.

-Mietwagen haben wir bei Avis über Check24 gebucht. Wir haben das kleinste Auto, mit Automatik und allen Versicherungen genommen. Achtung Linksverkehr!

-Kauft euch unbedingt eine lokale Simkarte. So könnt ihr euch ein Uber rufen, jemanden anrufen oder unterwegs mal etwas nachschauen. Natürlich gibt es auch Wlan aber darauf sollte man sich nicht verlassen. Wir haben ein Pärchen „gerettet“, dass keine Simkarte hatte und sich auf dem Signal Hill kein Uber mehr zurück in die Stadt rufen konnte. Ich habe mir am Flughafen eine Simkarte von Vodacom für ca 30 € gekauft. Die Touristen Sim ist 30 Tage gültig.

-An allen Parkplätzen sind Männer mit Warnwesten, die auf eure Autos aufpassen. Wir haben immer fünf Rand bezahlt. So wird euer Auto auf jeden Fall nicht geklaut.

-Nehmt lieber einen Pulli zu viel mit. Gerade im Oktober war es abends wirklich kalt.

-Plant eure Reise etwas flexibel. Das Wetter ändert sich schnell und viele Aktivitäten auf dem Wasser können kurzfristik abgesagt werden.

-Das Leitungswasser in Südafrika könnt ihr bedenkenlos zum Zähneputzen verwenden. In einigen Gebieten ist es sogar trinkbar. In Kapstadt ist das Leitungswasser allerdings gechlort.


Warum du Südafrika besuchen solltest


Mir hat Südafrika richtig gut gefallen. Das Land ist abwechslungsreich, wunderschön und bietet viele Abenteuer. An einem Tag kann man hier so viele unterschiedliche Dinge unternehmen und erleben. Ich habe noch nie so viele verschiedene Tiere gesehen wie in Südafrika. Man sollte mindestens zwei bis drei Wochen für eine Reise einplanen. Falls ihr weniger Zeit habt oder auch alleine reist, kann ich euch die Tour von Backpackerpack auf jeden Fall empfehlen. So kann man sich sicher in einer kleinen Gruppe durchs Land bewegen, viel erleben und neue Leute kennenlernen.

Ich werde auf jeden Fall nach Südafrika zurückkehren und mir den Norden des Landes anschauen. Es gibt noch so viel zu entdecken!


Hier könnt ihr euch ein Video von unserer Südafrika Reise ansehen!








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