Honeymoon in Französisch Polynesien- Palmen, Wale und Südseefeeling

Samstag, 10. Oktober 2020 | Selin Böhmann

Enthält Affiliate LInks

Wir haben es im Jahr 2020 tatsächlich geschafft zu heiraten und unsere Flitterwochen in Französisch Polynesien zu verbringen. Natürlich war es durch Covid-19 um einiges aufwändiger und stressiger zu verreisen, aber im Nachhinein sind wir froh die Reise gemacht zu haben, denn es war wirklich eine der schönsten Erfahrungen unseres Lebens.

Französisch Polynesien ist ein französisches Überseegebiet im Südpazifik und umfasst über 100 Inseln. Wir hatten drei Wochen Zeit und mussten uns für ein paar Inseln entscheiden, die wir besuchen wollten. Inselhopping ist in Französisch Polynesien sehr unkompliziert und kann mit dem Flugzeug oder der Fähre gemacht werden. Die einzige Airline die zwischen den Inseln verkehrt ist Air Tahiti. Man kann sich für ein paar hundert Euro auch einen „Multi-Island-Pass“ kaufen und so mehrere Inseln mit einem Ticket besuchen. Die Flugzeit zwischen den Inseln ist meistens eine Stunde oder kürzer.

Wir haben uns für folgende Inseln entschieden

Tahiti- die Hauptinsel Französisch Polynesiens. Hier befindet sich der internationale Flughafen und wir wollten unbedingt ein paar Tage hier verbringen um die Insel kennzulernen.

Rangiroa- das größte Atoll des Tuamotu- Archipels in Französisch Polynesien. Hier wollten wir im legendären Tiputa Pass mit den Delfinen tauchen.

Huahine- eine sehr ursprüngliche Insel, die nicht sehr touristisch aber wunderschön ist.

Moorea- die Schwesterinsel Tahitis. Wir wollten hier mit Walen und Rochen schwimmen und die Natur genießen.

Tahiti

Tahiti ist die größte Insel Französisch Polynesiens. Wir haben hier fünf Tage verbracht und sind mit dem Mietwagen auf der ganzen Insel herumgefahren. Tahiti ist eher laut und trubelig. Trotzdem wollten wir uns nicht gleich nach einer Nacht verdrücken, sondern die ganze Insel entdecken. Unsere Highlights waren der Wasserfall von Faarumai, die schwarzen Strände von Taharuu und Tautira, die Sonnenuntergänge mit Blick auf Moorea und die Tour durch das Valle de la Papenoo. Tahiti ist eine vulkanische Insel und man kann den Krater und die Lavaausläufer in der Landschaft total gut erkennen. Die Tour durch das Innere der Insel ist ein absolutes Muss! Wir haben die Tour bei "Tahiti Discovery" online gebucht.

Rangiroa

Rangiroa besteht nur aus einem schmalen Streifen Land, der an der einen Seite an den rauen Pazifik grenzt und auf der anderen Seite an eine rießige Lagune, die 1600 Quadratkilometer groß ist. Tahiti hätte also locker Platz in dieser Lagune. Die Strände sind sehr grob durch die vielen Korallen. Wasserschuhe sind also empfehlenswert. Außerdem ist es super windig. Wir waren zuerst enttäuscht, denn so rau hatten wir uns die Südsee nicht vorgestellt. Aber wir waren ja aus einem speziellen Grund hier, und zwar wegen den Delfinen. Am Tiputa Pass, der das offene Meer und die Lagune verbindet, kann man regelmäßig große Tümmler bei ihren Sprüngen beobachten und unter Wasser mit ihnen tauchen. Da sie an Taucher gewöhnt sind, kommen sie sehr nah und lassen sich von ihnen bekannten Menschen auch mal am Bauch kraulen. Wir haben insgesamt vier Tauchgänge auf Rangiroa gemacht und davon drei im Tiputa Pass. Man sieht beinnahe zu 100% Delfine, Haie, Barrakudas und kann auch Hammerhaie und Mantarochen beobachten. Für Taucher ist die Insel wirklich perfekt!

Unsere Tauchbasis war "The Six Passengers" und gewohnt haben wir in einem Air BnB.

Huahine

Huahine ist eine sehr ursprüngliche Insel und wird auch „Der Garten Eden“ genannt. Das stimmt tatsächlich, denn die ganze Insel ist einfach super gepflegt, wunderbar grün und es wachsen die schönsten Blumen und Pflanzen überall. Hier haben wir vier Tage verbracht. In der kleinen Hauptstadt Fare habt ihr eine gute Ausgangsposition für Ausflüge und die beste Infrastruktur. Hier gibt es den einzigen Supermarkt der Insel (es leben ja nur 8000 Menschen hier), Geschäfte und Restaurants.

Macht unbedingt eine Tour durch die Lagune. Wir haben eine Tagestour bei „Huahine Dream Tours“ gebucht und sind fast einmal komplett um die Insel zu tollen Schnorchel-Spots gefahren. Die Farben des Wassers sind einfach unbeschreiblich schön. Ein polynesisches Mittagessen könnt ihr euch auf der Tour ebenfalls schmecken lassen. Es sind maximal acht Personen mit an Bord.

Auf Huahine braucht man keinen Mietwagen. Man kann die Insel perfekt mit dem Fahrrad erkunden. In Fare könnt ihr euch Räder oder E-Bikes ausleihen und damit nach Huahine-Iti fahren, wo es tolle Strände gibt.

Auch auf Huahine-Nui gibt es an der Ruine des ehemaligen Sofitel einen tollen Strand und eine schöne Lagune. Wir haben uns vor Ort mit den Offline-Karten von Google Maps orientiert.

Moorea

Auf Moorea haben wir die längste Zeit verbracht. Die Insel vereint die bergige Vulkanlandschaft Tahitis mit der Ruhe von Huahine. Moorea war unsere absolute Trauminsel, denn hier hat man von Juli bis November die Möglichkeit mit Buckelwalen zu schwimmen und diesen gigantischen Tieren ganz nah zu sein.

Die Tour zu den Walen haben wir mit "Moorea Moana Tours" gemacht und man hat die Möglichkeit Stachelrochen, Haie, Wale, Delfine und vieles mehr zu sehen. Die Artenvielfalt in den Gewässern Polynesiens ist wirklich einzigartig. Ihr müsst auf jeden Fall gute Schwimmer sein, da man zu den Walen über 100 Meter vom Boot aus schwimmen muss. Die Boote dürfen sich den Walen nicht nähern. Ich hatte beides mal Glück bei der Tour und habe einmal eine Mutter mit Kalb ganz nah gesehen und beim zweiten mal hat das Walkalb wild gespielt und ist uns ganz nah gekommen. Das war eine einmalige Erfahrung, die ich nie wieder vergessen werde! Schon allein wegen diesem Moment lohnt sich die lange Reise nach Moorea!

Die Stachelrochen auf Moorea sind eine richtige Attraktion. Auf einer Sandbank im Norden der Insel wurden die Rochen früher angefüttert und sind heute noch sehr zahm und unerschrocken. Auch die Schwarzspitzen Haie sind neugierig und können gut beobachtet werden.

Wandern kann man auf Moorea auch ganz gut, obwohl die Wanderwege nicht immer eindeutig ausgeschildert sind. Am bekanntesten ist die Wanderung „Col des 3 Cocotiers“, die auf einen Aussichtspunkt führt an dem man die umliegenden Berge, die Buchten und die Lagune sehen kann. Am Parkplatz Belvedere müsst ihr euch rechts halten (den Mont Rotui im Rücken) und dann den blauen Markierungen durch den Wald folgen. Wichtig ist dass ihr am ersten Aussichtspunkt nach dem Wald links den Berg hochgeht und nicht geradeaus weitergeht. Die Wanderung dauert ungefähr 3 Stunden und lohnt sich auf jeden Fall. Nehmt genug Wasser mit!

Eine weitere kurze Wanderung ist der „Magic Mountain“. Der Berg ist privat und man zahlt pro Person ungefähr zwei Euro Eintritt. Der Weg führ sehr steil durch tropische Obstgärten und nach ungefähr 30 Minuten erreicht man auf dem Gipfel eine Aussichtsplattform, von der man einen tollen Blick über die Lagune hat. Der Sonnenuntergang soll von hier oben auch sehr schön sein.

Die Route Ananas ist ebenfalls ein Muss, denn auf Moorea wächst die beste Ananas der Welt. Hier gibt es auch zahlreiche Wanderwege.

Auf Moorea haben wir auch eine Lagunen Tour gemacht, die zwar nicht so beeindruckend war wie die Tour auf Huahine, aber man lernt einiges über die Geschichte Mooreas und praktische Dinge wie das Öffnen einer Kokonuss ohne richtiges Werkzeug. Die Tour haben wir mit "Moorea Miti Tours" gemacht und die Jungs haben uns mit Ukulele und Gesang durch die Gewässer Mooreas geschippert.

Der schönste öffentliche Strand ist der Plage de Temae und Plage de Ta'ahiamanu.

Infos

Kosten

Französisch Polynesien ist kein günstiges Urlaubsland. Man findet selten ein Hotel, das unter 100 Euro die Nacht kostet. Auch im Restaurant zahlt man mindestens 20-25 Euro pro Person. Eine Pizza Margherita kostet etwa 15 Euro. Auch der Mietwagen ist eher teuer und kostet ab 60 Euro pro Tag. Preise im Supermarkt sind etwas teurer als bei uns. Ausflüge kosten ca. 100 Euro pro Person. Taxifahren ist in der Südsee viel teurer als bei uns, das Gepäck muss extra bezahlt werden. Ein Mietwagen lohnt sich auf größeren Inseln auf jeden Fall.

Wenn ihr Low Budget reist würde ich mindestens 1300-1500 Euro pro Person und Woche rechnen (Inklusive Flug, Transfer, Essen, Ausflüge, Mietwagen usw.).

Wenn ihr euch etwas Luxus gönnen wollt könnt ihr mit 1800- 2200 Euro pro Person und Woche rechnen.

Wenn ihr euch Luxus in den Overwater Bungalows gönnen wollt, geht es dann eher 2500-3000 Euro pro Person und Woche rechnen. Nach oben gibt es in Französisch Polynesen keine Grenzen!

Flüge und Transfer

Geflogen sind mir mit Air Tahiti Nui von Paris nach Papeete. Den Flug haben wir direkt bei der Airline gebucht und hat im August 2020 ca. 1200 Euro pro Person in der Economy gekostet.

Die Flüge zwischen den Inseln sind sehr teuer, da Air Tahiti hier das Monopol hat. Wenn ihr mehrere Inseln bereisen wollt empfiehlt sich der "Multi-Island-Pass", den ihr online bei Air Tahiti buchen könnt. Einzelne Flüge kosten 300 bis 450 Euro pro Person, was für einen einstündigen Flug extrem teuer ist!

Die Fähre von Tahiti nach Moorea kostet für zwei Personen mit Mietwagen ca 60 Euro pro Strecke. Wir haben unser Auto von Tahiti nach Moorea mitgenommen, da man so einfach flexibler ist. Die Tickets für die Fähre könnt ihr online bei Aremti oder Tereveau buchen und die Fahrt dauert 30-60 Minuten.

Wetter

Das Wetter im September war richtig gut. Tagsüber immer heiß und abends hat es etwas abgekühlt und man konnte immer gut schlafen. Es hat ein einigen Tagen geregnet aber meistens nur ein paar Minuten. Das Meer hat 25 bis 27 Grad Wassertemperatur, aber war teilweise schon eher kühl wenn man länger im Wasser war. Zum Tauchen hatten wir lange 3 Milimeter Anzüge.

Die Einheimischen

Die Polynesier sind super freundlich und immer gut drauf. In den drei Wochen ist uns kein unfreundlicher Mensch begegnet und wir wurden auch nicht abgezockt oder verarscht. Offiziell wird französisch gesprochen, aber es kann auch jeder Englisch. Wir waren auch viel allein auf den Inseln unterwegs, auch bei den Wanderungen und hatten niemals Angst oder ein ungutes Gefühl. Auch abends im Dunkeln konnte man entspannt auf der Straße laufen.

Die Polynesier sind auch wirklich so wie man sie sich vorstellt: Hawaii Hemd und Surfshorts oder buntes Kleid, Blumen im Haar und zu 99% tätowiert. Ein wirklich sympathisches Volk!

Essen

Vegetarier haben es schwer in der Südsee, den hier wird vor allem Fisch gegessen. Das Nationalgericht ist „Poisson cru“, roher Fisch in Kokosmilch. Ich habe nach drei Tagen aufgegeben nach den nicht vorhandenen vegetarischen Alternativen zu suchen und habe mich mit dem Fisch angefreundet, der hier frisch aus dem Meer kommt und teilweise mit der Harpune gefangen wird. Vegetarische Gerichte gab es in den meisten Restaurants überhaupt nicht. Was immer geht ist natürlich Pizza. Ansonsten gibt es viel Baguette, Croissant und anderes französisches Gebäck.

Unsere Hotels

Tahiti: Ninamu Pearl (tolle Aussicht, ganz neues Hotel aber ein Mietwagen ist zwingend notwendig, nette Inhaberin)

Rangiroa: Pension Tamatuamai (einfache Häusschen, viele Tiere und nette Gastgeber)

Huahina: Lapita (schöne Anlage, leider extrem überteuerter Flughafentransfer- 4 Minuten Fahrt für 50 Euro)

Moorea: Sofitel (Mega Anlage, liebes Personal, tolle Lagune, leider kein Gym)

Restaurant Tipps

Tahiti:

La Plage - tolles Restaurant am Meer, leckeres Essen und schöne Atmosphäre. Immer reservieren.

Little Bangkok - günstiger Asiaimbiss mit leckerem Essen

Rangiroa:

Snack Puna - hier waren wir jeden Abend. Leckeres und günstiges Essen. Ihr könnt hier jeden Abend vom Fenster aus Nursesharks und Blacktip Sharks beobachten!

Les Relais de Josephine - Hotel Bar in der man Coktails direkt am Tiputa Pass trinken kann. Die Delfine gibt es gratis dazu. War nur etwas windig.

Huahine:

Huahine Yacht Club - Leckeres Essen, nette Atmosphäre

Am Hafen von Fare gibt es viele Imbissbuden die leckere Gerichte verkaufen.

Moorea:

Moorea Beach Cafe - Sehr gutes Essen, man kann vom Tisch aus Wale springen sehen (in der Walsaison). Reservieren über Facebook.

Snack Coco D'isle - super leckeres Essen, toll dekoriert, sehr freundliche Bedienung

Vaiare Pizza - Super Pizza!

Sonstiges

In Französisch Polynesien gibt es extrem (!) viele Moskitos. Man wird zu jeder Tageszeit gestochen. Seit 2019 gibt es eine Dengue Epidemie (wird durch die Tigermücke übertragen), daher solltet ihr auf jeden Fall ein Insektenspray wie „No Bite“ mit 50 % DEET im Gepäck haben.

Durch die Corona Pandemie mussten wir uns 72 Stunden vor Abflug auf Corona testen lassen und online ein Formular ausfüllen (Etis), damit unsere Aufenthaltsorte während der Reise nachvollzogen werden konnten. Außerdem mussten wir vier Tage nach der Ankunft einen Selbsttest auf Corona machen und den Abstrich an der Rezeption abgeben. Die aktuellen Informationen könnt ihr auf Tahiti Tourisme nachlesen.

Für uns war Französisch Polynesien wirklich DAS Traumziel, das alle unsere Erwartungen übertroffen hat. So ein wunderschönes, freundliches und friedliches Land, in dem die Menschen glücklich und im Einklang mit der Natur leben. Wir werden bestimmt nicht das letzte mal dort gewesen sein!

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